
Welches stille Wasser für Babynahrung? – Klarheit im Fläschchen-Dschungel
Wenn ein Baby in die Familie kommt, beginnt eine spannende Zeit voller Fragen – vor allem beim Thema Ernährung. Besonders für Eltern, die nicht stillen oder zusätzlich Fläschchen geben, ist eines ganz wichtig: die Wahl des richtigen Wassers für die Babynahrung. Denn nicht jedes stille Wasser ist automatisch geeignet. In diesem Beitrag erklären wir, worauf du achten solltest, welche Optionen es gibt – und was du lieber vermeiden solltest.
Warum Wasserqualität bei Babynahrung so wichtig ist
Babys sind in den ersten Lebensmonaten besonders empfindlich. Ihr Verdauungssystem ist noch nicht vollständig entwickelt und reagiert empfindlicher auf Keime, Nitrat oder Rückstände im Wasser. Deshalb ist es entscheidend, bei der Zubereitung von Milchnahrung auf einwandfreies, geeignetes Wasser zu achten.
Grundsätzlich gilt: Nicht jedes Wasser ist babygeeignet
Auch wenn es verlockend klingt, einfach den Wasserhahn aufzudrehen – Leitungswasser ist nicht immer die beste Wahl für die Zubereitung von Babynahrung. Das hängt vor allem von der Qualität deines Trinkwassers und deiner Hausinstallation ab.
Wann ist Leitungswasser geeignet?
In vielen Gegenden in Deutschland ist Leitungswasser von sehr guter Qualität. Es kann für die Fläschchenzubereitung verwendet werden, wenn:
-
es frisch abgelassen wurde (das Wasser sollte nicht „alt“ aus der Leitung sein)
-
die Hausleitungen nicht aus Blei oder Kupfer bestehen
-
das Wasser niedrige Nitrat- und Natriumwerte aufweist
-
du das Wasser immer abkochst, besonders bei Neugeborenen
Tipp: Erkundige dich beim örtlichen Wasserversorger nach den aktuellen Werten deines Trinkwassers – oder lasse es zur Sicherheit testen.
Mineralwasser – aber bitte mit diesem Siegel!
Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu abgefülltem stillem Mineralwasser. Aber auch hier gilt: Nicht jedes Mineralwasser ist automatisch für Babys geeignet!
Achte beim Kauf auf folgende Hinweise:
-
Auf dem Etikett muss ausdrücklich stehen: „Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“
-
Es sollte stilles Wasser sein – ohne Kohlensäure!
-
Der Natriumgehalt sollte unter 20 mg pro Liter liegen
-
Kein oder nur sehr geringer Nitratgehalt
Solche Wässer werden besonders streng kontrolliert und enthalten keine bedenklichen Rückstände. Gute Beispiele sind z. B.:
-
Evian Babywasser
-
Volvic (mit Baby-Hinweis)
-
Staatl. Fachingen Babywasser
-
Lauretana Baby
Ein kleiner Nachteil: Diese Wässer sind oft teurer als Leitungswasser – bieten aber absolute Sicherheit.
Muss das Wasser abgekocht werden?
Ja – vor allem in den ersten Lebensmonaten ist es empfehlenswert, das Wasser immer abzukochen, unabhängig davon, ob es aus der Leitung oder aus der Flasche kommt. So werden mögliche Keime zuverlässig abgetötet.
Lass das Wasser anschließend auf etwa 40 °C bis 50 °C abkühlen, bevor du die Milchpulverzugabe vornimmst – so bleiben die Nährstoffe erhalten.
Ab dem sechsten Monat, wenn das Immunsystem deines Babys sich weiterentwickelt hat, kann (je nach Empfehlung deines Kinderarztes) eventuell auf das Abkochen verzichtet werden – sofern das Wasser von sicherer Qualität ist.
Was du vermeiden solltest
Damit dein Baby sicher versorgt ist, achte darauf, folgende Wasserquellen und -arten zu meiden:
-
Wasser mit Kohlensäure – kann den empfindlichen Magen deines Babys reizen
-
Wasser mit hohem Mineralstoffgehalt – z. B. Heilwässer
-
Wasser aus veralteten Leitungen – Risiko von Blei- oder Kupferrückständen
-
Quellwasser oder Brunnenwasser aus unbekannter Quelle – ungeprüft = unsicher
Auch Filteranlagen oder Tischwasserfilter sind mit Vorsicht zu genießen. Zwar können sie bestimmte Stoffe aus dem Wasser entfernen, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz gegen Keime – vor allem, wenn die Filter nicht regelmäßig gewechselt werden.
Fazit: Klarer Durchblick beim Fläschchenwasser
Wenn es um dein Baby geht, ist Sorgfalt das A und O – auch bei der Auswahl des Wassers. Ob abgekochtes Leitungswasser oder speziell ausgewiesenes Mineralwasser: Wichtig ist, dass es arm an Natrium, Nitrat und Keimen ist und keine Schadstoffe enthält.
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, greife zu einem Mineralwasser mit Baby-Siegel – oder sprich mit deiner Hebamme oder Kinderärztin über die Qualität deines Leitungswassers.
Und ganz wichtig: Lass dich nicht verunsichern. Mit ein wenig Hintergrundwissen und dem Blick aufs Etikett sorgst du dafür, dass dein Baby bestens versorgt ist – von Anfang an.